Ein Gespräch über das Testament ist in vielen Familien ein Tabu. Es muss aber früh geführt werden. So packen Kinder das heikle Thema an.
In dem Artikel von Dyrk Scherff zum Thema Erbe und Testament in der Sonntagsausgabe vom 8. August 2023 erklärt Mediator Gerhart Flothow, wie man Erbstreitigkeiten vorbeugen kann:
Das Thema sei oft ein Tabu in Familien, aber es sei wichtig, rechtzeitig darüber zu sprechen, um Konflikte zu vermeiden. Beispiele von Frust und Streit zeigten, wie eine fehlende Kommunikation zu Problemen führen könne. Flothow empfiehlt daher ein offenes Gespräch vor dem Tod der Eltern, um Enttäuschungen und Missverständnisse zu vermeiden.
Kinder sollten behutsam das Thema ansprechen, ohne Forderungen zu stellen. Eine gute Vorbereitung der Kinder sei wichtig, indem sie ihre eigenen Wünsche und Ziele klären. Das Gespräch sollte in einer entspannten Umgebung und ohne Zeitdruck stattfinden, mit einem kleinen Teilnehmerkreis.
Es sei wichtig, die Sichtweise der anderen zu akzeptieren und persönliche Angriffe zu vermeiden. Konkrete Erbmodelle könnten in einem zweiten Treffen besprochen werden, und allen Beteiligten sollte Bedenkzeit gegeben werden.
Bei Streit könne eine externe Vermittlung durch einen Mediator oder neutralen Freund der Familie hilfreich sein. Der Hinweis auf mögliche steuerliche Folgen und die Einigung auf eine vorzeitige Schenkung können Lösungen fördern.
Nach einer Einigung sollten die Vereinbarungen schriftlich festgehalten und in einem notariellen Testament niedergelegt werden. Es sei auch wichtig, das Testament bei Änderungen in der Lebenssituation anzupassen.
Ein offenes und respektvolles Gespräch über das Erbe könne Streit verhindern und die Familie enger zusammenschweißen, indem man die Wünsche und Ziele aller Beteiligten berücksichtige, so Gerhart Flothow.
Hier geht es zum Artikel: Testament: Wie sich der Streit ums Erbe verhindern lässt (faz.net)
Quellenverweis: Artikel von Dyrk Scherff in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” vom 08. August 2023
Bildquelle: Lucas Bäuml
